Ein ausgeglichener Alltag
Unsere Hunde brauchen, genau wie wir Menschen, einen ausgeglichenen Tagesablauf, um nicht zu sehr unter- oder überfordert zu werden. Für einen ausgeglichenen Tagesablauf brauchen Hunde sinnvolle Aktivitäten in Kombination mit Erholung. Ein ausgeglichener Tagesablauf hilft deinem Hund, sich nicht zu stressen und in vielen Fällen unerwünschte Verhaltensweisen zu zeigen.
Was bedeutet Ausgeglichenheit?
Ausgeglichenheit ist etwas, das in der Mitte liegt. Das bedeutet weder, dass der Hund sich den ganzen Tag erholt, noch, dass er den ganzen Tag aktiv ist. Wir geben dir einen Leitfaden zur Hand, an dem du dich orientieren kannst. Vergiss aber nicht, dass dein Hund einzigartig ist und dass es einige Zeit dauern kann, bis du die perfekte Mischung für das Wohlbefinden deines Hundes gefunden hast. Einige brauchen mehr Erholung und Ruhe, während andere mehr Zeit für Bewegung und Aktivierung brauchen. Finde das Gleichgewicht, das für euch am besten funktioniert.
Unter- und Überforderung
Warum Unter- und Überforderung unter den gleichen Abschnitt fallen, liegt in der Regel daran, dass sich beides bei Hunden auf dieselbe Art und Weise äußert. Wenn wir die Reize nicht im Gleichgewicht halten, kann ein Hund unter Stress geraten und dann unerwünschte Verhaltensweisen zeigen, wie etwa daran, dass er an der Leine zieht, Kauartikel im Haus zerkaut oder das Blumenbeet umgräbt. Um herauszufinden, ob wir es mit einer Unter- oder Überforderung zu tun haben, müssen wir darüber nachdenken, wie die Tage vor dem unerwünschten Verhalten für den Hund waren. Verschaffe dir einen Überblick und fange an, Aktivitäten für deinen Hund aufzunehmen oder zu streichen.
Meistens sind es die rassespezifischen Eigenschaften des Hundes, die bei Unter- oder Überforderung des Hundes hervorgerufen werden. So kann es passieren, dass dein Pudel plötzlich anfängt, Autos oder Passanten zu jagen, dein Terrier plötzlich anfängt, den Rasen umzugraben und dein Labrador ständig Gegenstände herumtragen und nach Vögeln suchen muss.
Bewegung
Jeder Hund braucht jeden Tag irgendeine Form von Bewegung, damit er sich wohlfühlt. Die Dauer und Art der Bewegung kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein, wobei sowohl die Rasse als auch das Alter eine Rolle spielen. Generell brauchen Hunde zwischen 30 Minuten und 2 Stunden Spaziergang pro Tag, am besten in einem abwechslungsreichen Terrain und in ihrem eigenen Tempo, egal ob an der langen Leine oder im Freilauf. Oft lassen sich Verhaltensprobleme schon dadurch lösen, dass man dem Hund mehr Freiheit und Bewegung im Alltag gibt.
Ruhe und Erholung
Jeder einzelne Hund braucht Erholung. Das ist aber auch eine individuelle Sache. Hunde erholen sich/schlafen, je nach Alter, etwa 16–18 Stunden pro Tag. Bei Welpen ist der Schlafanteil deutlich höher. Wenn man Hunden nicht die Möglichkeit gibt, sich auszuruhen, können sie überfordert und damit gestresst werden. Wichtig ist, dass du nicht vergisst, dass dein Hund, wenn er zu viel Ruhe bekommt, auch unterfordert sein kann. Das äußert sich oft auf die gleiche Weise wie eine Überreizung.
Du solltest jede Woche mindestens einen Tag einplanen, an dem sich dein Hund von den Spaziergängen in einer chaotischen Umgebung, dem Training und den Treffen mit seinen Freunden vollständig erholen kann.
Gesunde Aktivierung
Beim Thema Aktivierung ist gesunder Menschenverstand gefragt. Der Hund sollte nicht mehr als einige Male pro Woche Aktivitäten machen, die seinen Körper unter Stress setzen. Dazu gehören Ballwerfen, Beweglichkeit, intensives Bewegungstraining, Gehorsamkeitsübungen bei Wettkämpfen und so weiter. Plane die Woche für den Hund so, dass er nicht zu viele Einheiten absolviert, die den Stresspegel im Körper stark erhöhen.
Allerdings solltest du jeden Tag Aktivierungen für deinen Hund bereithalten, die den Stresspegel im Körper nicht zu hochtreiben. Gib dem Hund Futter in einem Aktivierungsspielzeug, verstecke Leckerlis im Garten, lass ihn auf Kauartikeln kauen, mach einfaches Klickertraining oder lass ihn im Wald nach Spielzeug suchen.
Sorge für ein Gleichgewicht
Alle oben genannten Dinge sind wichtig. Es spricht nichts dagegen, Aktivitäten zu machen, die den Stresspegel bei Hunden anheben, aber gerade das kann dazu führen, dass der Hund nicht genug Erholung bekommt. Benutze deinen gesunden Menschenverstand, achte darauf, ob es deinem Hund gut geht, und berücksichtige das auch bei der Planung eurer gemeinsamen Woche. Ausgeglichenheit ist ein wichtiger Teil eines gesunden Lebens!
