Krankheiten und Parasiten auf Auslandsreisen
Außerhalb Deutschlands kann dein Hund anderen Infektionsarten ausgesetzt sein als zu Hause. Hier findest du eine Liste der wichtigsten Krankheiten und Parasiten, über die du auf Reisen in Europa Bescheid wissen solltest und wie du deinen Hund am besten vor ihnen schützen kannst.
Tollwut
Für alle Reisen innerhalb der EU muss dein Hund gegen Tollwut geimpft sein. Die Tollwut ist eine sehr ernste Krankheit, die tödlich verläuft, sobald eine Infektion stattgefunden hat. Die Tollwut kann zwischen verschiedenen Tierarten und auch auf den Menschen übertragen werden. Die Übertragung der Krankheit findet durch infizierten Speichel von einem auf ein anderes Tier statt, z.B. durch Beißen oder Belecken. Momentan gibt es in Deutschland keine Tollwut, und in den meisten EU-Ländern ist die Anzahl der Krankheitsfälle sehr gering. Dies könnte sich jedoch schnell ändern, da viele Länder im Osten an sogenannte Hochrisiko Länder mit höheren Infektionsraten grenzen.
Wie kann ich meinen Hund vor Tollwut schützen?
Der beste und einzige Schutz ist eine Impfung. Die Tollwutimpfung wird bei deinem Tierarzt durchgeführt. Denke daran, rechtzeitig vor deiner Abreise einen Termin dafür zu vereinbaren. Wenn dein Hund noch nicht gegen Tollwut geimpft wurde, ist die Impfung erst drei Wochen nach dem Datum der Impfung gültig. Danach hält der Impfschutz ein bis drei Jahre an, je nach Art des Impfstoffs und den geltenden Vorschriften in dem Land, in das du reisen möchtest. Dein Tier muss außerdem einen Mikrochip und einen Heimtierausweis haben, um eine Tollwutimpfung zu erhalten. Dies kann oft gleichzeitig erfolgen, wenn das Tier noch nicht geimpft ist.
Leishmaniose
Leishmania ist ein Parasit, der die Krankheit Leishmaniose verursacht. Die Krankheit ist vor allem in südeuropäischen Ländern wie Spanien, Griechenland, Portugal und Frankreich verbreitet. In den letzten Jahren wurde sie auch in Deutschland vereinzelt bei Hunden festgestellt, die aus den genannten Ländern eingeführt wurden. Der Parasit wird durch Sandfliegen übertragen. Sandmücken können in kälteren Klimazonen nicht überleben, weshalb die Krankheit in südlicheren Breitengraden häufiger vorkommt. Zu den Symptomen der Leishmaniose bei Hunden gehören Abmagerung, Anämie, Hautveränderungen, Schleimhautgeschwüre und Bewegungsstörungen. Einmal infiziert, ist es oft schwierig, den Parasiten vollständig loszuwerden. Rückfälle sind daher häufig. Die Krankheit kann auf den Menschen übertragen werden.
Prävention der Leishmaniose
Wenn du in ein Gebiet reist, in dem Leishmaniose vorkommt, besorge dir ein Mückenschutzmittel für deinen Hund, das von deinem Tierarzt verschrieben werden kann. Mücken sind in der Morgen- und Abenddämmerung am aktivsten, so dass es optimal sein kann, den Hund in dieser Zeit eher im Haus zu halten. Zudem ist es möglich, den Hund zu impfen.
Leptospirose
Leptospirose ist eine bakterielle Erkrankung, die vor allem durch Kontakt mit infiziertem Urin auf Hunde übertragen wird. Das Bakterium gedeiht am besten in wärmeren Klimazonen und ist daher in Deutschland relativ selten, kommt aber ansonsten weltweit vor. In der Regel sind die Symptome mild, wenn dein Hund infiziert ist, aber in einigen Fällen kann die Krankheit schwere Symptome verursachen und potenziell lebensbedrohlich sein. Die Krankheit kann auf den Menschen übertragen werden.
Prävention der Leptospirose
Eine Impfung gegen die Krankheit kann in Deutschland von deinem Tierarzt vorgenommen werden. Die Grundimpfung besteht aus zwei Injektionen im Abstand von einem Monat, danach wird die Impfung jährlich aufgefrischt. Der Impfstoff hat eine kurzfristige Wirkung, so dass es ratsam ist, die Impfung erst kurz vor der Reise durchzuführen. Der Impfstoff bietet jedoch keinen vollständigen Schutz.
Parasiten
Flöhe, Läuse, Zecken, Würmer und verschiedene Arten von Parasiten sind in den verschiedenen Ländern Europas in unterschiedlichem Maße vorhanden, so dass du deinen Hund während deines Aufenthalts davor schützen solltest. Präparate dagegen können in manchen Fällen rezeptfrei gekauft werden, manchmal müssen sie jedoch von einem Tierarzt verschrieben werden. Erkundige dich daher bereits vor deiner Reise, wie du einen optimalen Schutz aufbauen kannst. Empfehlenswert gegen viele Parasiten sind zum Beispiel Spot-Ons. Dabei handelt es sich um ein Mittel, das in den Nacken des Hundes geträufelt wird und sich dann auf der Haut verteilt. Es schützt sehr gut vor Zecken, Läusen und Flöhen.
Das solltest du beachten
Du als Tierhalter solltest sicherstellen, dass dein Hund die richtigen Impfungen erhalten hat und auf Reisen ausreichend gegen verschiedene Krankheiten und Parasiten geschützt ist. Je nach dem Land, in das du reist, kann die Häufigkeit verschiedener Krankheiten variieren. Sprich mit deinem Tierarzt, zu welchen Vorkehrungen er dir rät. Es kann auch ratsam sein, sich mit der Veterinärbehörde des Landes, in das du reisen möchtest, in Verbindung zu setzen, um sich zu vergewissern, was erforderlich ist.