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Stress bei Hunden

Genau wie bei Menschen ist Stress eine Reaktion, bei der der Hund in den Überlebensmodus wechselt. Dieser Überlebensinstinkt kann sich auf vier verschiedene Arten äußern: Flucht, Aufbrausen, Frieren oder Aufflammen. Wir werden uns mit den verschiedenen Ursachen von Stress beschäftigen, versuchen, die Signale zu verstehen, die Hunde uns geben, und wie wir Stress bei unseren Hunden reduzieren können. Damit unsere Hunde nicht in Stress geraten, ist ein ausgewogener Tagesablauf von Vorteil. Mehr dazu erfährst du hier.

Ursachen von Stress

  • Der Hund ist unter- oder überreizt

  • Zu viele Anforderungen, Zurechtweisungen, Versagen und kein Verständnis dafür, was das Herrchen will

  • Kämpfe, Konflikte und eine unfreiwillige Isolation

  • Kontrollverlust, Angst und Unruhe

  • Nicht in der Lage zu sein, ihr Geschäft zu erledigen, Futter- und Wassermangel, sexuelle Bedürfnisse, bei denen der Trieb und die Hormone zum Tragen kommen

  • Zu viel Aktivierung mit hoher Intensität wie zum Beispiel Ball- und Stöckchenwerfen, Beweglichkeit und schnelle/harte Spiele

  • Krankheit und Schmerzen

  • Plötzliche Veränderungen wie ein Umzug, die Geburt eines Kindes, ein neuer Hund in der Familie

Symptome bei Stress

Es gibt zahlreiche Symptome für Stress. Wir gehen auf einige davon anhand einiger Unterkategorien ein. Es gibt aber noch weitere Symptome, die hier nicht aufgeführt sind und die darauf hindeuten, dass dein Hund gestresst ist.

  • Körperliche Symptome

Hecheln, ein schlechter Schlaf, weit aufgerissene Augen, blutunterlaufene Augen, viel Urinieren/Koten oder ein gestörter Magen, ein vermehrter Durst, Schuppenbildung oder eine Verschlechterung der Fellqualität. Außerdem kann der Hund seinen Analbeutel entleeren, angespannte Muskeln, einen verminderten Appetit und verschwitzte Pfoten haben.

  • Stereotypen

Dabei kann es sich um selbstverletzendes Verhalten handeln, bei dem sich dein Hund selbst beißt oder ununterbrochen leckt. Es kann sein, dass er sich ungewöhnlich viel kratzt und seinem Schwanz hinterherjagt. Juckreiz und das Beißen von Menschen, Gegenständen oder anderen Hunden ist zu 99 % ein deutliches Zeichen für Stress.

  • Verhaltensweisen

Dein Hund taumelt herum und findet keine Ruhe, lässt sich nicht mehr erziehen und kann ausschlagen, obwohl er das noch nie zuvor getan hat. Der Hund zeigt übertriebene Reaktionen, beißt in die Leine oder in deine Arme oder kaut intensiv an Möbeln und knabbert sie an.

Stressbewältigung für Hunde

Wenn dein Hund gestresst ist, sind sowohl sein Denken als auch sein Lernen beeinträchtigt. Die Emotionen deines Hundes werden differenzierter und ein gemäßigtes Verhalten wird eingeschränkt. Um mit Stress umzugehen, gibt es zwei primäre Strategien: eine aktive und eine passive. Wie dein Hund reagiert, hängt von seinen Genen ab. Der Hund agiert und reagiert entweder auf seine Umwelt, indem er zum Beispiel aggressiv wird oder eher introvertiert und depressiv wird. Wenn dein Hund das Gefühl hat, dass er eine stressige Situation unter Kontrolle hat, wird er wahrscheinlich auch in Zukunft mit stressigen Situationen auf dieselbe Weise umgehen.

Wie bereits erwähnt, haben frühere Erfahrungen Einfluss auf die Wahl der Strategie des Hundes. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen der Hund ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit oder Hilflosigkeit verspürt. Irgendwann hört der Hund auf zu versuchen, damit fertig zu werden, wenn die Antwort immer falsch ist, egal was er tut oder die Strategien immer zu etwas Negativem führen.

Stress reduzieren

Um die Stressproblematik des Hundes zu überwinden, müssen wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und alle seine Stressfaktoren finden. Unten findest du einige allgemeine Ratschläge, die du ausprobieren kannst. Falls du das Gefühl hast, dass die oben beschriebene Beschreibung von Stress auf deinen Hund zutrifft, solltest du einen Hundepsychologen in deiner Nähe aufsuchen (vorzugsweise mit Zertifikat des deutschen Hundeverbandes). Dann brauchst du einen umfassenden Anti-Stress-Plan.

  • Maßnahmen für zuhause

Zuallererst wollen wir dem Hund die Voraussetzungen dafür geben, sich auf eine gesunde Art und Weise zu beruhigen. Es kann deshalb hilfreich sein, dem Hund viele Kauknochen anzubieten. Diese wirken auf unsere Hunde nämlich beruhigend. Steigere die Anzahl der Mahlzeiten, damit dein Hund öfter etwas zu fressen bekommt und verwende, wenn möglich, Adaptil (im Zoofachhandel erhältlich) im Haus, um einen ruhigen Raum für deinen Hund zu schaffen.
Es kann ratsam sein, zwischen den Aktivitäten mindestens 4 Stunden Ruhepausen einzulegen. Lege 2 Ruhetage pro Woche fest, an denen dein Hund keine Aktivitäten/Spaziergänge machen darf.

  • Aktivierung und Training

Spiele ruhige Spiele und vermeide übermäßig hitzige Belohnungsmethoden wie Ball- und Stöckchenwerfen. Stattdessen kannst du Spielzeug verstecken und dem Hund Gelegenheit für Schnüffelübungen geben. Wenn ihr trainiert oder an Wettkämpfen teilnehmt, kann eine Pause angebracht sein, um das Gleichgewicht zu finden, das dein Hund im Alltag braucht. Danach kannst du wieder anstrengendere Aktivitäten einführen. Vergiss nicht, nach der Aktivität eine Pause einzulegen.

  • Bestrafungen

Streiche alle Strafen und Verbote, egal ob sie hart sind oder nicht. Konzentriere dich auf einige wenige Punkte und nörgle nicht mehr an deinem Hund herum. Bei einem gestressten Hund kann das Nörgeln leicht zum Alltag werden. Überlege dir andere Wege, um mit den Situationen umzugehen, in denen Nörgeln und Bestrafung auftauchen. Schränke zum Beispiel den Raum ein, benutze ein Geschirr bei Spaziergängen und bereichere die Umgebung deines Hundes.

  • Sport und Bewegung

Das ist ein sehr wichtiges Thema für Hunde mit einem überhöhten Stresslevel. Der Hund braucht Bewegung und Auslauf. Aber nicht irgendeine Bewegung. Hier ist es superwichtig, dass die Spaziergänge dem Hund erlauben, sich frei zu bewegen und sein eigenes Tempo in einem abwechslungsreichen Gelände zu wählen. Die Dauer der Bewegung hängt davon ab, wie sich dein Hund nach dem Spaziergang verhält. Ist er ruhig und zufrieden und

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