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Beschäftigungsideen für ältere Hunde - Körper und Geist fit halten

Wer rastet, der rostet - das trifft auch auf unsere Hunde zu! Ein alter Hund gehört noch lange nicht zum alten Eisen und will und sollte weiterhin gefördert und gefordert werden. Doch wie kann man einen Hund beschäftigen, der körperlich schon die ein oder andere Alterserscheinung aufweist? Grundsätzlich können wir zwischen einer körperlichen und einer kognitiven Beschäftigung unterscheiden. Die meisten Übungen verbinden beides und fordern mehr oder weniger stark die Bewegung oder die Kopfarbeit. Im Alter lohnt es sich besonders, den Hund körperlich und geistig zu fordern - natürlich stets in einem angemessenen Rahmen!


Was gilt es aber zu beachten?
Betrachten wir zuerst die körperliche Auslastung und Beschäftigung eines Seniorhundes. Hierbei solltest du unbedingt folgende Dinge beachten:

  • Vermeide hektische Bewegungsabläufe - je schneller und unkontrollierter sich dein Hund bewegt, desto höher ist das Verletzungsrisiko. Im Alter halten Sehnen, Knochen und Gelenke nicht mehr so viel aus wie in jungen Jahren! Sorge deswegen für ruhige und kontrollierte Bewegungen.

  • Keine abrupten Stopps! Harte Bewegungsstopps wie beim Ballwerfen oder Springen strapazieren die Gelenke deines Hundes enorm. Hier gilt im Alter: Weniger ist mehr!

  • Gesundheitszustand beachten! Hat dein Hund bereits Alterserscheinungen oder Erkrankungen, ist es umso wichtiger, diese bei körperlicher Anstrengung besonders zu bedenken. Sprich hierfür am besten mit deinem Tierarzt, wie viel Bewegung und Anstrengung dein Hund leisten kann.

  • Achte auf die Temperatur - Hitze und Kälte haben mitunter einen großen Einfluss auf deinen Hund. Sollte dein Hund ein schwaches Immunsystem besitzen oder nicht mehr genug Winterfell aufbauen, so kann ein Mantel bei Bewegung im Freien deinen Hund unterstützen. Insbesondere bei Gelenkerkrankungen ist ein Schutz vor der Kälte empfehlenswert. Aber auch sommerliche Hitze kann Risiken mit sich bringen. Achte bei deinem Seniorhund unbedingt darauf, genug Wasser bereit zu stellen und kontrolliere den Kreislauf deines Hundes bei Bewegung im Freien. Verlagere die körperliche Beschäftigung im Sommer idealerweise auf die kühleren Morgen- und Abendstunden.

Nun werfen wir noch einen Blick auf die Kopfarbeit mit deinem Hund, denn im Alter können sich auch hier Besonderheiten ergeben:

  • Keep it short and simple - um deinen Seniorhund nicht zu überfordern und demotivieren solltest du darauf achten, alle Trainingssequenzen stets auf das Leistungsniveau deines Hundes anzupassen (dies gilt übrigens für alle Altersklassen!). Beginne lieber mit kurzen und einfachen Übungen und steigere dich langsam. So wird dein Hund stets Spaß und Motivation mitbringen und schnell Neues erlernen.

  • Demenz beim Hund! Auch dein Vierbeiner kann im Alter an Demenz erkranken. Dies schränkt die Leistungsfähigkeit und das Denkvermögen ein und kann dazu führen, dass selbst einfache Aufgaben für deinen Hund kaum bewältigbar sind. Solltest du einen ungewöhnlichen Abfall bei der geistigen Leistungsfähigkeit deines Hundes feststellen, spricht zuerst mit deinem Tierarzt!

  • Körperliche Einschränkungen bedenken! Vielleicht hat dein Seniorhund bereits die ersten Probleme mit dem Hören oder Sehen. Dann bist du bei der Auswahl der Übungen besonders gefragt, denn dein Hund sollte bei potenziellen Beeinträchtigungen natürlich trotzdem Spaß und Erfolg beim Üben haben. Versuche doch einmal die anderen Sinne deines Hundes besonders zu fordern, sodass dein Hund neue Strategien erlernt.

Rahmenbedingungen passend gestalten!
Du möchtest nun mit deinem Seniorhund durchstarten und freust dich auf neue Beschäftigungen? Dann vergiss nicht, einen Blick auf die Rahmenbedingungen zu werfen. Achte dabei auf besonders auf:

  • Bodenbeschaffenheit: Zu glatter Boden erschwert deinem Hund die Arbeit und kann dazu führen, dass dein Hund ausrutscht. Da dies eine große Belastung für Knochen, Sehnen und Gelenke darstellt, solltest du für einen trittsicheren Untergrund sorgen.

  • Lautstärke: Ggfs. musst du Signale zukünftig lauter aussprechen (oder in Sichtzeichen umwandeln), wenn dein Hund bereits Probleme mit dem Hörvermögen hat. In besonders geräuschstarken Umgebungen wird dein Hund daher besondere Schwierigkeiten haben dich zu verstehen.

Beschäftigungsideen für Zuhause
  • Leckerlisuche: Lass deinen Hund auf seinem Platz warten (wenn dein Hund kein „Bleib“ kennt, kannst du ihn hierfür kurz anleinen) und verstecke Leckerlies in der Wohnung. Wenn du fertig mit dem Verstecken bist, darf dein Hund auf die Suche gehen. Zu Beginn kannst du sehr einfache Verstecke wählen und deinem Hund bei Bedarf helfen. Achte jedoch stets darauf, dass dein Hund die Verstecke auch tatsächlich erreichen kann!

  • Tricktraining: Schaue hierfür in den Artikel „Tricktraining mit älteren Hunden“

  • Kauen und Lecken: Zur selbstständigen Beschäftigung zuhause eignen sich Kauknochen oder Leckmatten ganz besonders. Achte hierbei auf den Zahnzustand deines Seniorhundes. Sollte dein Hund gesunde Zähne haben, spricht nichts gegen Kauknochen oder ein Kauspielzeug. Bei schlechtem Zahnzustand oder fehlenden Zähnen sind Leckmatten eine großartige Alternative! Diese kannst du mit Nassfutter, Quark oder Gemüsebrei bestreichen und deinen Hund so eine Weile beschäftigen.

Beschäftigungsideen beim Spaziergang
  • Untergründe nutzen: Wenn du mit deinem Hund unterwegs bist, begegnen dir in der Regel viele verschiedene Untergründe. Asphalt, Laubboden, Pfützen, Kies, Brücken etc. - Jeder Untergrund ist eine Möglichkeit, um die Sinne deines Hundes zu fordern. Geht gemeinsam über die verschiedenen Untergründe, die euch bei eurem Spaziergang begegnen. Sollte dein Hund zögern, kannst du ihn mit einem Leckerli motivieren und für seinen Mut belohnen!

  • Querfeldein: Diese Übung stärkt die Koordination und kann für deinen Hund ganz besonders spannend sein, denn ihr könnt einmal abseits der Wege auf Entdeckungstour gehen! Egal ob Wald oder Wiese, abseits des Weges bieten sich jede Menge Möglichkeiten, denn gemeinsam über Äste klettern stärkt Muskulatur und
    Koordination und bringt Spannung in den Spaziergang. (Bitte beachte hierbei die Regelungen deiner Gemeinde bzgl. Brut- und Setzzeit)

  • Suchspiele: Egal ob Leckerlies oder Spielzeug - unterwegs kannst du wunderbare Suchspiele einbauen. Verstecke hierzu ein Leckerli oder Spielzeug und lass deinen Hund auf die Suche gehen. Die unterschiedlichen Geräusche und Gerüche in der Natur sorgen hier für zusätzliche Ablenkung. Steigere dabei langsam die Schwierigkeit und beginne lieber „zu leicht".

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