Erfahre mehr über die Trennungsangst von Hunden
Was ist Trennungsangst beim Hund?
Mit anderen Lebewesen zusammen zu sein, gehört zur Natur von sozialen Tieren wie Hunden. Evolutionär gesehen haben Gruppen einzelne Tiere vor Gefahren geschützt, da sie sich zu mehreren besser verteidigen können und höhere Überlebenschancen haben, indem sie zusammen jagen, sich um ihren Nachwuchs kümmern und diesen füttern.
Von der Gruppe getrennt zu sein ist also lebensbedrohlich, was die Emotionen und die Angst erklärt, die dein Hund fühlt, wenn er alleine gelassen wird. Studien haben herausgefunden, dass bis zu 50 % der Familienhunde unter Trennungsangst leiden.
Trennungsangst ist ein Problem, das auftritt, wenn der Hund Angst hat, alleine zu sein oder alleine gelassen zu werden. Sie tritt auf, wenn der Hund sieht, dass sein Herrchen oder Frauchen weggeht oder wenn er alleine gelassen wird. Manchmal ist der/die Besitzer:in sich des Problems gar nicht bewusst, da der Hund nur leidet, wenn er alleine ist.
Welche Anzeichen gibt es, dass mein Hund Angst hat, alleine zu bleiben?
Diese Verhaltensweisen, die auftreten, wenn der Hund alleine gelassen wird, können Anzeichen für Trennungsangst sein:
Der Hund schläft gerne vor der Eingangstür oder auf deinen Füßen, um sicherzustellen, dass du oder jemand anders nicht das Haus verlässt.
Der Hund läuft dir zu Hause überall hinterher.
Der Hund wird unruhig, wenn du dich darauf vorbereitest, zu gehen, und zum Beispiel eine Tasche packst oder dich für die Arbeit fertigmachst.
Der Hund bellt, jault oder winselt.
Der Hund kaut auf Gegenständen herum und legt andere destruktive Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Zerstören von Möbeln an den Tag.
Der Hund setzt drinnen seinen Kot oder Urin ab.
Der Hund kratzt oder gräbt an Türen, Fenstern oder anderen Ein- und Ausgängen.
Der Hund ist unruhig und läuft hin und her.
Der Hund keucht und/oder sabbert.
Der Hund ist völlig still und wartet an der Eingangstür.
Der Hund rennt zwischen den Fenstern hin und her oder sitzt am Fenster, um im Blick zu behalten, wer kommt.
Der Hund freut sich übermäßig, wenn du nach Hause kommst.
Das Stressniveau deines Hunds ist höher, nachdem du weg warst. Das könnte dir beim Spaziergang auffallen.
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass Trennungsangst sich auf die oben genannten Weisen äußern KANN. Doch diese Verhaltensweisen bedeuten nicht automatisch, dass dein Hund Trennungsangst hat. Und auch andere Verhaltensweisen als die hier genannten könnten auf Trennungsangst hindeuten.
Was ist die Ursache für Trennungsangst bei Hunden?
Trennungsangst kann aufgrund verschiedener Faktoren ausgelöst werden. Sowohl die Genetik als auch die Umwelt spielen eine Rolle. Auch frühe Erfahrungen wie eine zu frühe Trennung von der Mutter, als Welpe lange allein gelassen worden zu sein oder nie trainiert zu haben, alleine zu bleiben, können Auswirkungen haben.
Gewisse Vorkommnisse scheinen ebenfalls zu Problemen zu führen. Manchmal ist eine Umstellung wie veränderte Arbeitszeiten, ein Familienumzug oder der Umzug des Hunds der Auslöser. Doch es gibt keine Beweise, dass Hunde, die auf dem Bett oder der Couch schlafen, eine starke Bindung zu Ihren Besitzer:innen haben oder diese überall hin begleiten, eher unter Trennungsangst leiden.
Studien an anderen Tierarten haben gezeigt, dass Jungtiere, um die sich im frühen Alter nicht ausreichend gekümmert wurde, ihr ganzes Leben lang nervöser bleiben, und jene, die keine sorgende Mutter hatten, später im Leben Probleme mit Trennungen haben. Es wurde ebenfalls erwiesen, dass die frühe Umgebung von Hunden langfristige Auswirkungen auf ihr Verhalten und wie sie mit stressigen Situationen umgehen hat.
Es gibt also viele Dinge, die beeinflussen, ob ein Hund Trennungsangst entwickelt oder nicht. Doch wenn du darüber nachdenkst, die Umgebung deines Hunds so sicher wie möglich zu gestalten, dann tust du bereits dein Bestes, um das Problem vorzubeugen.
Falls dein Hund unter Trennungsangst leidet, solltest du dir durchlesen, wie du trainieren kannst, dass dein Hund keine Angst mehr hat, alleine zu sein. Und denk daran: Hilfe von einem geschulten Hundetrainer zu erhalten, der einen personalisierten Trainingsplan für dich und deinen Hund aufstellen kann, schadet nie!